Der Verein für Heimatkunde Merzig e.V. betätigt sich in der heimatkundlichen und heimatpflegerischen Arbeit in der Kreisstadt Merzig und Stadtteilen ohne eigene entsprechende Organisation. Zu unseren Aufgaben gehören neben der Betreuung des B-Werkes Besseringen und des Bürgerarchivs Merzig auch die Durchführung von Vorträgen und Heimatabenden, die Veröffentlichung heimatkundlicher Schriften, die Herausgabe einer Vereinszeitschrift und die Durchführung von Exkursionen
Keine Termine vorhanden
In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg entstand an der Westgrenze des damaligen Deutschen Reiches ein vom Niederrhein bis kurz vor Basel reichender, rund 630 Kilometer langer Festungsring aus Bunkern, Panzersperren, Gräben und Stacheldrahtverhauen – der Westwall. Von ursprünglich 22.000 geplanten Bunkern und Festungsbauwerken wurden schließlich ca. 17.000 realisiert, unter ihnen 32 sogenannte „B-Werke“. „B“ bedeutet eine Ausbaustärke der Bunkerdecke und der Außenwände von mindestens 1,50 m Stahlbeton.
Das von 1938 bis 1939 zwischen Merzig und Besseringen erbaute B-Werk, unmittelbar an der Zufahrtsstraße zur Bundeswehrkaserne „Auf der Ell“ gelegen, ist das einzige dieser 32 B-Werke des Westwalles, das den 2. Weltkrieg und die Zerstörungen durch die Besatzungsmächte unbeschadet überstanden hat. Es ist noch in seiner gesamten originalen Bausubstanz mit allen Waffenkuppeln erhalten.
Die Bunkeranlage mit ihren 44 Räumen unterschiedlicher Größe wurde über ab 1997 in mühevoller Handarbeit von ehrenamtlichen Helfern der Reservistenkameradschaft Merzig e.V. freigelegt und ab 2005 von der Kreisstadt Merzig in Zusammenarbeit mit dem Verein für Heimatkunde Merzig e.V. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Öffnungszeiten:
Sonn- und Feiertags von 14:00 bis 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:15 Uhr)
Führungen auf Anfrage (ab fünf Personen), Samstags keine Führungen
Schwerpunkte der Touristischen Inwertsetzung
Das Konzept für die Bunkeranlage in Besseringen wurde gemeinsam von der Stadt Merzig, der unteren Denkmalschutzbehörde, der Reservistenkameradschaft Merzig und dem Verein für Heimatkunde Merzig e.V. erarbeitet und vom Staatlichen Konservatoramt des Saarlandes begleitet. Das Konzept sieht u. a. die Präsentation der beiden Schwerpunkte „Mahnmal gegen Krieg“ und Gewalt sowie „Westwall- und Bunkermuseum“ vor.
Diese Schwerpunkte stellen den besonderen Mahnmalcharakter des B-Werkes als Teil einer riesigen Kriegsmaschinerie heraus. In einem authentischen Gebäude wie dem B-Werk Besseringen, das ausschließlich für den Krieg geplant, gebaut und eingerichtet wurde, erscheint es geradezu verpflichtend, mit einer Präsentation auf die Folgen von Krieg und Gewalt in unserer Region hinzuweisen. Die Präsentation will insbesondere an das Leid erinnern, das während der Zeit von 1935 bis 1945 auch die Menschen in der Region betroffen hat.
Die Präsentation will dies durch die Berücksichtigung der folgenden Themen erreichen:
Verfolgung und Widerstand im Kreis Merzig-Wadern
Das B-Werk Besseringen wurde in der Zeit des „Dritten Reiches" gebaut. Auf die politischen und rassistischen Verfolgungen unter den Nationalsozialisten in unserer Region soll dieser Beitrag hinweisen.
Die Kämpfe am Orscholz-Riegel
Zu einer Zeit, als der Krieg für Deutschland längst verloren war, starben am Orscholz-Riegel noch Tausende deutsche und amerikanische Soldaten. Die Kämpfe am Orscholz-Riegel waren die größte militärische Operation, die jemals im Landkreis Merzig-Wadern stattgefunden hat.
Verluste der Zivilbevölkerung im Kreis Merzig-Wadern
Während die Verluste der Soldaten relativ gut bekannt sind, fehlen oft ausreichende Angaben über die Zivilisten. Im B-Werk Besseringen gibt eine Liste Auskunft über die Verluste der Zivilbevölkerung aus fast allen Orten des Kreises
Munitionsunglück 1947
Durch unsachgemäßes Hantieren mit Munition starben 1947 zwei junge Männer im Alter von 17 bzw. 25 Jahren im B-Werk Besseringen.
Westwall- und Bunkermuseum
Diese Präsentation wird derzeit vorbereitet und soll die Planung und den Ausbaustand des Westwalles im Bereich der Region Merzig-Wadern beschreiben und insbesondere die eigene Geschichte des B-Werkes (Planung, Bau, Funktion der Räume, Waffen usw.) darstellen.
Arbeitsgruppe B-Werk Besseringen
Das B-Werk Besseringen ist Eigentum der Stadt Merzig. Der Verein für Heimatkunde Merzig e.V. ist von der Kreisstadt Merzig mit der Restauration und der Gewährleistung des Museumsbetriebs beauftragt worden. Die Arbeiten im B-Werk sowie die Besuchstage werden im Verein von der "Arbeitsgruppe B-Werk Besseringen" durchgeführt. Die Arbeitsgruppe B-Werk trifft sich jeden Samstag zwischen 14:00 und 18:00 Uhr am Bunker.
Der Verein für Heimatkunde Merzig e.V. verwaltet und organisiert im Auftrag der Kreisstadt Merzig den Bestand des Bürgerarchiv Merzig und gewährleistet die Zugänglichkeit des Archivguts. Die "Arbeitsgruppe Bürgerarchiv" erfasst den Gesamtbestand des Archivs, digitalisiert das Archivgut und kümmert sich um die Erhaltung des Archivalien. Die "Arbeitsgruppe Bürgerarchiv Merzig" trifft sich zu den Öffnungszeiten des Archivs alle zwei Wochen Donnerstags von 16:30 bis 19:30 Uhr (Termine siehe unten).
Das Bürgerarchiv fördert die Erforschung und Kenntnis der Stadt- und Heimatgeschichte von Merzig. Es sammelt für die Stadtgeschichte bedeutsame Dokumentationsunterlagen und unterhält eine heimatkundliche sowie eine militärhistorische Archivbibliothek. Ein umfangreiches Fotoarchiv zur Kreisstadt und ihren 17 Stadtteilen befindet sich ebenfalls im Bürgerarchiv Merzig. Fremdes Archivgut kann aufgenommen werden.
Jedermann ist berechtigt, das im Bürgerarchiv archivierte Archivgut zu amtlichen, wissenschaftlichen oder publizistischen Zwecken sowie zur Wahrnehmung berechtigter persönlicher Belange zu nutzen, sofern dem nicht sonstige Rechtsvorschriften, insbesondere datenschutzrechtliche Vorschriften, entgegenstehen oder bei fremden Archivgut dessen Nutzung durch die mit dem Eigentümer geschlossenen Vereinbarungen eingeschränkt ist.
UNSER BESTAND IM ÜBERBLICK:
Die Vereinszeitschrift "merziger geschichte" erscheint seit Juli 2022 halbjährlich und enthält stets einen bunten Mix aus heimatkundlichen Artikeln aller Epochen.
Jeder heimatkundlich interessierte Autor ist herzlich eingeladen, Artikel einzureichen.
Bislang sind fünf Ausgaben erschienen. Derzeit hat die Zeitschrift einen Umfang von 84 Seiten und kostet 8,50€!